
Ramshackle Day Parade
Ein Tag in Bochum und die Ewigkeit nach Joe Strummer.

UBU ROI
Das Antiquariat “Ubu” von Wolfgang Jöst in Bochum.

Ein gutes Café an der Place St. Michel
Einige Postkarten aus Paris.
nada y pues nada
In der Nacht zum Freitag konnte ich nicht schlafen und habe mich träge vor das Mikrofon gehockt. Ich habe keine Valium genommen und mein Sprachzentrum ist bereits seit Monaten so angegriffen! Bitte Verzeiht.

Lost Ghosts, Pynchon Nights & Good Tomatoes
A visual diary from a week in August.

Ein Bewohner von Mlejnas und Tlön
Trank Bier und las in Borges Geschichte der Nacht, „der Schädelknochen, das geheime Herz“, und jetzt, ein paar Stunden später, die roten Tintenflecken wie Blut auf den weißen Bettlaken.
The Flailing Notebook
Vor ein paar Tagen kaufte ich einen Füllfederhalter und dieses Notizbuch. Es gab keinen Grund. Vielleicht kann ich mich mit dieser Feder wieder am Leben festkrallen. Und meine Hände mit grüner Tinte beflecken.

Bildschirm
Doch es reicht nur für geschundene Zeilen. Bevor sie mich abholen, die küssenden Fährleute in ihren Mänteln. Sie warten. Das Ende einer Erzählung innerhalb eines Traumes von gelbgrünem Blech. Das Unerkannte entspricht mir ja im Grunde. Will jetzt schwimmen. Im Salz. Im Sand. An der Seite eines verstreuten Kapitäns. Die Finger werden taub. Und irgendwie traurig. Exegese der Verse eines Schirmes aus Bildern.
Gedicht
Die Vorhänge sind Mäntel im Wind, die Bücherregale krümmen ihr Holz den Jahren entgegen wie die Tinte an den Kuppen seiner Hemdsärmel
STAMBOUL BLUES
Zwei melancholische Spaziergänge durch Istanbul

Die treue deiner laster
Noch vor Wochen die Nächte auf dem Zeltplatz, die mondbeleuchteten Spaziergänge zu den Waschstellen mit dem sich ausbreitenden Netz unter der Laterne, zulaufend dem festrunden Spinnenknopf in seiner Mitte wie das Straßennetz in Paris oder Barcelona und der Minzgeschmack beim Betrachten der Sternbilder über den Baumwipfeln, das feuchte Handtuch über der Schulter und das zitternde Surren des Colaautomaten…

Splitter
Du sagtest, du wollest
in meine Iris steigen,
mir den Splitter klauen,
das Blau eimerweise abtragen
und damit das Haus anstreichen
in dem du schreiben willst
Sehr einfache Träume
Ich träume daß ich auf einer Lichtung warte
Ich träume daß ich Blumen esse wie Baudelaire
Ich träume daß ich durch ein Zuckerfeld wandere
Ich träume von einer Kinoreklame
Sieben abgepackte Herzen (schlagend)
verschmolzene Trophäen, auch die stehenden Haare deiner Politik der Wahrheit, geschneidert auf einer Endstufe im Jahr 1987, die Wasseraugen im Wind, niemals wieder, schwörtest du
Welche farbe hat die wüste nachts?
Die Stufen zur Bühne sind aus altem Holz und erinnern mich an die roten Planken der Pilar, dem kleinen Fischerboot Hemingways auf Kuba, von dem ein Farbfoto über dem Schreibtisch meiner ersten Studentenwohnung hing.

Die Jahre der erhabenen Melancholie
Die Atmosphäre faltete sich an diesem Tag zu einem dämmrigen Vakuum und ich allein glättete seine Kanten. Es hatte sich ein Raum eröffnet, in dem ich sein wollte. In diesem Augenblick begann für mich vielleicht das, was ich im Rückblick meine „Jahre der erhabenen Melancholie“ nennen könnte.

Das Theater der Häute
Endlose Nahaufnahme. Ich habe die Welt verlassen, begehe Gedichte. Das Romanhafte ist lachhaft unglaubwürdig.
Gelbtrauernacht
Vor einem Jahr fand ich eine Ausgabe mit Braschs Gedichten in einer Berliner Buchhandlung. Ich las den großen Band in zwei Nächten und seitdem lässt mich dieser Mann nicht mehr wirklich los.
Ein Roman aus den Pailletten von Josephine Baker
die Gedichte von Octavio Paz in einer Plastiktüte
der weiche Rauch in deinen Flügeln
Träume von Fingerabdrücken
den Blüten verstreuenden Vorführern des Kino Renoir

Die Hermes Baby Rooftop Bar
Einmal sitzt Thomas Kling mit seinem Wespennest auf dem Kopf an meinem Küchentisch und drückt seine Zunge in warmen Raki. Das Nest ist feucht und verharzt, er nimmt es nicht ab, seit er ins Land gekommen ist und ich kann ihn deswegen nicht ansehen.